Arbeitsgemeinschaft
Mollusken Baden Württemberg
(am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart)
Vergangene Herbstexkursionen und Berichte
2023 Zwischen Kocher und Bühler um Obersontheim
Vom 15.-17.9.2023 fand die Herbstexkursion mit 26 Teilnehmenden einschließlich zwei Gästen mit Hauptquartier in Obersontheim statt. Neben den großen Naturschutzgebieten Kochertal und Unteres Bühlertal wurden Gipssteinbrüche, verschiedene kleinere Gewässer, Trockenrasen und Wälder besucht. Natürlich wurden nun schon traditionell auch nachts Schnecken gesucht, ob erfolgreich, wird hier noch nicht verraten.
2022 Oberes Gäu - Region um Althengstett
Vom 23.-25.9.2022 fand die Herbstexkursion mit 20 Teilnehmenden und zwei zeitweiligen Gästen mit Hauptquartier in Althengstett der Nähe von Calw statt. Das Exkursionsprogramm beinhaltete die malakologische Bearbeitung von fast allen Naturschutzgebieten grob zwischen Neuhausen, Renningen, Aidlingen und Althengstett und einigen Steinbrüchen der Region. Durch die Arbeit in vielen kleinen Team konnten enorm viele Teilflächen untersucht werden und wir erwarten spannende Ergebnisse, zumal die Region malakologisch bisher kaum bearbeitet wurde. Der sicher exotischste Fund war ein Gehäuse von Testacella haliotidea. Mehr im noch zu erstellenden Exkursionsbericht. .
2021 Linzgau - Region um Owingen/Billafingen
Vom 17.-19.9.2021 konnte unter Einhaltung von bestimmten Covid19-Regeln wieder eine "normale" Herbstexkursion mit 20 Teilnehmenden erfolgreich stattfinden. Die Freude, sich endlich wieder zu sehen, auszutauschen und gemeinsam auf Schneckenjagd gehen zu können, war bei allen sehr groß. Entsprechend wurden zumeist in mindestens zwei parallelen Gruppen diverse Ziele im Großraum Owingen vom Ruhestetter Ried im Norden, über verschiedene Biotope in und um Sipplingen, am Bodensee entlang nach Südosten bis Uhldingen und Teilen des Aachtobels im Nordosten bearbeitet. Ein echtes Highlight war die Entdeckung einer bisher unbekannten Teilpopulation der Bachmuschel und auch nachts konnten sich die Bierschnegel vor dem strategisch perfekt organisierten Suchtrupp nicht verstecken. Mehr wird nicht verraten und wie immer auf den geplanten Exkursionsbericht verwiesen.
2020 regionale Kleinexkursion - Kraichgau
Da aufgrund der Covid19-Situation eine große Exkursion nicht möglich war, fand zumindest eine regionale Kleinexkursion im Kraichgau statt. Die Wahl des Gebietes war durch die relative räumliche Nähe für die fünf Teilnehmenden und den offensichtlichen eklatanten Mangel an aktuellen Nachweisdaten für die Region motiviert. Die Exkursion fand am 19. und 20. September bei schönstem Herbstwetter, allerdings auch am Ende einer sehr langen und extremen Trockenphase statt. Dies verstärkte die bereits naturräumlich bedingte Molluskenarmut spürbar, so dass Arten oft nur mit Einzelfunden belegt werden konnten, aber dennoch konnte in der kurzen Zeit ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden. Die Erstellung eines Kurzberichtes ist in Überlegung.
2019 Ostalb - Region um Heidenheim an der Brenz
Die vom 13.-15.9.2019 durchgeführte Exkursion wurde zwar "nur" von 16 Teilnehmern besucht, weil es leider einige kurzfristige unerwartete Absagen gab, jedoch war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung bei wunderschönem Herbstwetter, spannenden Zielen und mit teils herausragenden Funden. Das malakologisch wenig bearbeitete Gebiet erwies sich als echte Überraschung und hat noch viel Potenzial für weitere Erfassungen.
Falkner, G. & Rosenbauer, A. (2021): Ergebnisse der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW auf die östliche Schwäbische Alb im September 2019 mit Anmerkungen zu kritischen Arten. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 105: 27-50, Frankfurt a. Main. (pdf)
Zusammenfassung: Während der Herbstexkursion 2019 der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW auf der östlichen
Schwäbischen Alb in der Umgebung von Heidenheim an der Brenz wurden insgesamt 123 Molluskenarten
nachgewiesen, davon 18 Süßwasserschnecken und zehn Muscheln. Lebendnachweise von seltenen Arten gelangen bei
Chondrula tridens, Ruthenica filograna, Xerocrassa geyeri und Limacus flavus. Die Besiedlungsgeschichte und
Verbreitung auf der Alb sowie die Genitalanatomie von Stagnicola turricula, Morlina glabra glabra und
Aegopinella epipedostoma iuncta werden diskutiert. Helicella cf. ericetella, bei der einer der beiden
Liebespfeile spiralig verdreht ist, wird als bisher in Deutschland übersehene Art vorgestellt. Eine eventuell neue
und autochthone Form von Oxychilus aff. draparnaudi wird diskutiert.
2018 Region um Tuttlingen
Richling, I. (2021): Ergebnisse der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW in das obere Donautal im Raum Tuttlingen (Baden-Württemberg) im September 2018. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 104: 49-64, Frankfurt a. Main. (pdf)
Zusammenfassung: Im Rahmen der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken Baden-Württemberg im September 2018 mit 27 Teilnehmenden wurde eine Region um das obere Donautal auf Höhe von Tuttlingen untersucht. Neben der Donau und einem Altwasser wurden feuchte bewaldete und trockene offene Felsstandorte, Halbtrockenrasen, Feuchtgebiete und Quellen untersucht. Zusammen mit wenigen zusätzlichen aktuellen Nachweisen konnten 122 Taxa der rezenten Fauna festgestellt werden, die 80 Landgehäuseschnecken-, 13 Nacktschnecken-, 18 Wasserschnecken und elf Muschelarten umfassen. Für Unio crassus – ehemals in der Donau und nun wahrscheinlich lokal erloschen – erfolgte nur der Fund von subrezenten Schalen. Im Vergleich mit historischen Aufsammlungen (bis in die 1960er Jahre) wurden die folgenden seltenen Arten nicht bestätigt: Neostyriaca corynodes, Pisidium hibernicum, P. tenuilineatum, Truncatellina callicratis, Vallonia alamannica, V. declivis, V. suevica und Vertigo heldi, wobei einige davon bisher nur als Genistfunde angegeben waren. Die festgestellte Molluskenfauna enthält mehrere seltene und gefährdete Arten wie Acicula lineata, Candidula unifasciata, Cochlodina fimbriata, Granaria frumentum, Nesovitrea petronella und Pupilla sterrii. Die lokalen Neunachweise von Stagnicola palustris und Oxyloma sarsii werden diskutiert und unter Einbeziehung weiterer Beobachtungen aus dem Donautal bis Ulm in einen größeren geografischen Kontext gesetzt.
2017 Region um Mannheim
Groh, K., Dieterle, F. & Richling, I. (2019): Ergebnisse der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW in die Oberrheinniederung und die Kurpfalz bei Mannheim (Baden-Württemberg) vom 15. bis 17. September 2017. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 101: 69-81, Frankfurt a. Main. (pdf)
Zusammenfassung: Untersuchungsgebiet der Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken
Baden-Württemberg vom 15. bis 17. September 2017 waren die nördliche Oberrhein-Tiefebene
und die Kurpfalz in der näheren Umgebung von Mannheim. Insgesamt konnten 107 Arten, davon
75 Landschnecken und 18 Süßwasserschnecken sowie 14 Muscheln nachgewiesen werden.
Hervorzuheben sind die Funde von Rote-Liste-Arten wie Daudebardia rufa, Pseudotrichia
rubiginosa und Vertigo angustior aus feuchten sowie Candidula
unifasciata, Euomphalia strigella, Granaria frumentum, Helicella
itala, Pomatias elegans, Xerolenta obvia und Zebrina detrita
aus trockenen Habitaten. Insgesamt 15 der gefundenen Arten zählen in Baden-Württemberg
zu den Neozoa, von diesen sind neun Wasserbewohner, fünf davon Muscheln.
2016 Tauberfranken
Richling, I. & Groh, K. (2018): Ergebnisse der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW in Tauberfranken (Baden-Württemberg) im Oktober 2016. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 98: 45-60, Frankfurt a. Main. (pdf)
Zusammenfassung: Im Rahmen der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken
Baden-Württemberg im Oktober 2016 mit 25 Teilnehmenden wurde die Region Tauberfranken
zwischen Wertheim am Main und Tauberbischofsheim in ausgewählten Habitaten untersucht.
Der Schwerpunkt lag auf Halbtrockenrasen, Feuchtstandorten und der Tauber selbst.
Insgesamt wurden 110 Taxa in der rezenten Fauna und zwei weitere als subrezente
Leerschalen nachgewiesen, was einen erheblichen Kenntniszuwachs für diese malakologisch
kaum erforschte Region darstellt. Als konstante Charakterarten der Trockenstandorte treten
Cecilioides acicula, Euomphalia strigella, Granaria frumentum, Helicella
itala, Truncatellina cylindrica, Vallonia excentrica und Zebrina
detrita auf. Candidula unifasciata wurde nur mit einer schwachen Population
festgestellt. Der Unterlauf der Tauber beherbergt trotz starker struktureller Degradation
noch immer eine wertvolle Malakozönose mit 28 Taxa an Wassermollusken einschließlich von
Restpopulationen aller sechs in Deutschland vorkommenden Unioniden und einer guten
Besiedlung mit Sphaerium rivicola. Eine genetische Analyse resultierte in einem
neuen COI-Haplotyp für die Tauber-Population von Theodoxus fluviatilis, der die
höchste Ähnlichkeit mit den Haplotypen anderer autochthoner mitteleuropäischer
Vorkommen hat. Im Gegensatz zur Situation im Main blieb eine Besiedlung mit den meisten
der in neuerer Zeit eingeschleppten Mollusken in der Tauber bisher aus.
2015 Württembergisches Allgäu
Rähle, W. (2016): Bericht über die Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW vom 2. bis 4. Oktober 2015 ins württembergische Allgäu. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 95: 1-10. (pdf)
Zusammenfassung: Ziel der Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken Baden-Württemberg, die vom 2. bis 4. Oktober 2015 stattfand, war der äußerste Südosten von Baden-Württemberg (Adelegg, Taufach-Fetzachmoos, Argental). Insgesamt wurden 93 Molluskenarten nachgewiesen. Besonders hervorzuheben sind die Funde von Vertigo geyeri, V. lilljeborgi, Sphaerium nucleus und Pisidium pseudosphaerium im NSG "Taufach- und Fetzachmoos mit Urseen" und anderer Rote-Liste-Arten wie Cochlodina fimbriata, Vitrea diaphana, Mediterranea depressa, Daudebardia rufa und D. brevipes im Gebiet der Adelegg.
2014 Nordschwarzwald
Rosenbauer, A. & Klemm, M. (2015): Ergebnisse der Herbstexkursion der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW im Nationalpark Schwarzwald im Oktober 2014. Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 93: 47-54. (pdf)
Zusammenfassung: Bei der Herbstexkursion im Oktober 2014 der Arbeitsgemeinschaft Mollusken Baden-Württemberg in den Nationalpark Schwarzwald wurden 53 Molluskenarten nachgewiesen. Die artenreichsten Fundorte lagen im Granit des Grundgebirges, im basenarmen Buntsandstein wurden wesentlich weniger Arten gefunden. Am historisch gut erforschten Kloster Allerheiligen konnten u. a. Balea perversa, Bythinella dunkeri und Helicigona lapicida wieder bestätigt sowie Nesovitrea petronella neu nachgewiesen werden.
2014 Wiederbegründung der Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW
Richling, I. (2014): Bericht zum 1. Treffen der "Arbeitsgemeinschaft Mollusken BW [Baden-Württemberg] am Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart" als Wiederbelebung der bisherigen Arbeitsgruppe. - Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft, 91:53-54, Frankfurt/Main. (pdf)
Arbeitsgemeinschaft Mollusken Baden-Württemberg
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